Woman Empowerment in Sierra Leone

Eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben

Frauen und Männer sind gleichberechtigt

Deshalb ist es eine unabdingbare Aufgabe, die Geschlechtergerechtigkeit in allen Ländern dieser Welt Realität werden zu lassen. In den meisten Verfassungen der afrikanischen Länder ist die Gleichstellung der Frau mittlerweile verankert und einige Errungenschaften wurden vielerorts – insbesondere in der Politik – erreicht.

Wie sieht die Realität in Sierra Leone aus?

In Sierra Leone sind lediglich 12,4% der Sitze im Parlament von Frauen belegt, Mädchen gehen im Schnitt fast drei Jahre weniger lang zur Schule und lediglich 10% der über 25-jährigen Frauen verfügen über eine Form der sekundären Ausbildung, während es bei den Männern knapp 22% sind. Trotz hervorragender Berufsqualifikationen sind in Sierra Leone und Liberia weibliche Sekundarschulabsolventinnen häufig dazu gezwungen, sich mangels finanzieller Mittel mit einem fremdbestimmten Leben und Unterdrückung abzufinden.

Unser Women Empowerment Programm zielt darauf ab, diesen Frauen eine Berufsausbildung oder ein Studium zu ermöglichen, damit sie sich ein eigenverantwortliches und selbstständiges Leben aufbauen können. Im Detail sieht das Programm wie folgt aus: EducAid trifft die Auswahl von Anwärterinnen für das Stipendienprogramm, das ihnen eine Ausbildung oder ein Studium finanziert. Während dieser Zeit sind sie für EducAid als Nachhilfelehrerinnen, Betreuerinnen oder Verwaltungshelferinnen tätig. Den Frauen wird so eine größtmögliche Unterstützung und Begleitung zuteil und sie besitzen darüber hinaus eine Vorbildfunktion für nachkommende Generationen in den Schulen.

Zur Durchführung des Programms haben wir uns EducAid als Partnerorganisation an Bord geholt. EducAid ist ein Sierra-Leonischer Bildungsträger außerhalb des staatlichen Schulsystems. Die NGO betreibt landesweit Schulen mit hervorragendem Ruf und vermittelt zusätzlich über die üblichen Schulfächer hinaus pädagogische und soziale Werte wie Gemeinschaft, Zusammenhalt und Selbstvertrauen. Diese extracurriculare Komponente hat uns von der Kooperation mit EducAid überzeugt. Deshalb war EducAid bei der Konzeption und Implemetnierung unseres Boarding School Projects involviert. Eine lose organisierte deutsche Fraueninitiative, Academic Empowerment for Women of Sierra Leone and Liberia, hat dieses Programm mit uns gemeinsam angestoßen und bereits die ersten Stipendiatinnen vorfinanziert. Weitere Anwärterinnen warten auf ein Stipendium, kontinuierlich stoßen weitere Hoffnungsträgerinnen dazu. Bereits mit nur 1.000 Euro pro Jahr lässt sich eine Stipendiatin durch ihre Ausbildung oder ihr Studium bringen. Dabei fallen neben Ausbildungskosten auch Unterkunft, Ernährung und ähnliche Alltagskosten an die gedeckt werden müssen.

 

Frauenkooperative in Form eines sich selbst tragenden Reintegrationsprogrammes für „Dropout-Mädchen“

Für uns in Deutschland steht es außer Frage, dass Mädchen mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Jungen zur Schule gehen. In vielen anderen Ländern der Welt, so auch in Sierra Leone, ist dies allerdings nicht der Fall. Durch ein traditionelles Rollenbild sind Mädchen und Frauen in Sierra Leone oft gezwungen, den Schulbesuch der häuslichen Tätigkeit unterzuordnen oder sind durch andere Gründe vom Schulbesuch verhindert. Weniger als die Hälfte der Frauen über 15 Jahren können lesen und schreiben. Nur 15% der Frauen haben Zugang zu sekundärer Bildung und nur <1% hat die Möglichkeit, eine akademische Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren.
Selbst wenn Mädchen die Schule besuchen, ist dies kein Garant für eine gute Bildungsperspektive. Hohe „Dropout-Raten“ sind die Realität.
Die aktuelle Situation im Land, die immer noch vom langen Bürgerkrieg und der Ebola-Epidemie 2014/15, sowie zunehmend auch von der COVID-19-Pandemie geprägt ist, ist zudem kein guter Nährboden für Veränderung.

Mit dem bestehenden „Women Empowerment Program“ förderten wir bereits die akademische Bildung von 15 Frauen in Sierra Leone.

Neben fehlenden Möglichkeiten auf Bildung sind die sehr hohen Schulabbrecherquoten, gerade bei Mädchen, ein weiteres Problem. Gründe hierfür sind vor allem Armut, frühe Schwangerschaften und mangelnde Möglichkeiten und Produkte zur Menstruationshygiene. Faktoren, die ihrerseits teilweise wieder mit mangelnder Bildung zu tun haben.

Das mit unser Partnerorganisation EducAid gemeinsam entstehende „Women’s Project“ zielt darauf ab, genau die Mädchen aufzufangen, die aus vielfältigen Gründen an einem Punkt ihre schulische Ausbildung nicht fortsetzen konnten und somit aus dem regulären Bildungssystem herausgefallen sind. Das Projekt holt die betroffenen Mädchen an eine von EducAid geführte Boarding School, wo sie Unterkunft, Nachhilfeunterricht und eine warme Mahlzeit am Tag erhalten.

Gemeinsam mit den ehemaligen Stipendiatinnen des „Women Empowerment Programs“ möchten wir unseren Tätigkeitsbereich auf die Zielgruppe sog. „Dropout-Girls“ ausweiten und das Projekt damit im Sinne der Nachhaltigkeit weiterentwickeln: In Zukunft wird jede Stipendiatin des „Women Empowerment Programs“ nach Aufnahme einer bezahlten Tätigkeit jeweils ein Mädchen aus dem „Women’s Project“ fördern.
So entsteht eine Frauenkooperative in Form eines sich selbst tragenden Reintegrationsprogrammes, das Mädchen und Frauen helfen soll, einen altersentsprechenden Bildungsstand zu erlangen und mit neuem Selbstvertrauen und Mut in die Schule zurückzukehren.

Unsere Stipendiatinnen und wir möchten gemeinsam mit Ihnen die ersten zehn „Dropout-Girls“ unterstützen und das Projekt so ins Rollen bringen.
Für nur 110€ pro Jahr kann Unsere Partnerorganisation EducAid ihnen Unterkunft, Ernährung und Förderunterricht bieten. Damit die Reintegration erfolgreich ist, rechnen wir mit einer durchschnittlichen Förderdauer von zwei Jahren.

Hilf uns dabei, Frauen in Sierra Leone zu unterstützen!

Mit 1.000€ im Jahr können wir eine Stipendiatin durch ihre Weiterbildung bringen. Viel für einen einzelnen, aber die Masse macht's!

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